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Nachhaltige Wirtschaft

Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen können von Unternehmen als eine gemeinsame Orientierungshilfe, ihre Ziele und Tätigkeiten auf eine nachhaltige Entwicklung auszurichten, angewandt werden. Je nach Branche, Geschäftsmodell sowie Region sind Unternehmen differenzierten Chancen und Risiken ausgesetzt. Aufgrund des weiten Spektrums der SDGs bieten sie Unternehmen die Möglichkeit, eine nachhaltigere Entwicklung entlang der eigenen Lieferkette praxisnah zu gestalten.

Nachhaltigkeitsziele

Im Netzwerk WestküsteSDG werden zunächst die Ziele 7 bis 13 bearbeitet. Diese lassen sich in folgende Transformationsbereiche gliedern und unterstützen somit die Nachhaltigkeitsstratgie des Bundes:

Hier  gibt es mehr Infos über die Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes 

Der Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle

Eine der wohl herausforderndsten Transformationsaufgaben ist es die Energieversorgung möglichst zeitnah auf regenerative Ressourcen umzustellen. Für Unternehmen ist der Zugang zu bezahlbarer Energie die Basis für die meisten eigenen Wertschöpfungsprozesse. Demnach besteht ein großes Interesse der KMUs an der Thematik Energieeffizienz, um Kosten zu sparen. KMUs haben bspw. folgende Möglichkeiten um einen Beitrag zur Erfüllung des SDG 7 zu leisten:

  • Sollten Veränderungen im Wertschöpfungsprozess anstehen, den Einsatz erneuerbarer Energie einplanen (Umstellung auf Öko-Strom, Ausrichtung der Fahrzeuge auf regenerative Energien, Neubau eines energiearmen Produktions- oder Verwaltungsgebäudes u. a. m.).
  • Schulung der Mitarbeitenden, alle Prozesse auch aus der Energieperspektive zu sehen
  • Mobilität vermeiden, indem moderne Kommunikationsmedien eingesetzt werden.
  • Den absoluten Energieverbrauch ermitteln, reduzieren, durch Erneuerbare ersetzen und schlussendlich kompensieren 
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Für KMUs bedeutet dies, dass sie sich nicht darauf konzentrieren sollten, menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen, Produktivität zu steigern und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern. Dies könnte durch die Schaffung von qualitativen hochwertigen Arbeitsplätzen - mit Beachtung der gesamten Lieferkette -.erreicht werden.

  • Förderung von innovativen Arbeitszeitmodellen
  • Sicherstellung von fairen Arbeitslöhnen und sicheren Arbeitsbedingungen 
  • Investieren in die Entwicklung der Mitarbeitenden, um ihre Fähigkeiten zu stärken
  • Transparenz und Integrität in den Geschäftsprozessen aufrechterhalten, um eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zu gewährleisten 

 

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovation unterstützen 

Der Ausbau der Infrastruktur ist zwar Aufgabe des Staates, jedoch sind auch KMUs Auftragnehmer*innen für diesbezügliche Produktionen und Dienstleistungen. Zudem erfordert Nachhaltigkeit zunehmend kooperative Prozesse zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Des weiteren können KMU zu SDG 9 folgendes Beitragen:

  • Resiliente Infrastruktur - Entwicklung von widerstandsfähigen Infrastrukturen, die eine Anpassung an den Klimawandel ermöglichen 
  • Förderung des Austauschs von Technologien und Wissen 
  • Beteiligung an Projekten zur Entwicklung und Verbesserung von Infrastrukturen wie der Verkehr
Ungleichheiten verringern

Damit ist nicht nur die Reduzierung der Ungleichheiten zwischen Vermögen und Armut gemeint. SDG 10 umfasst weitere Aspekte wie bspw. Chancengleichheit und Diskriminirungsfreiheit. Unternehmer*innen haben aus gesellschaftlicher Perspektive die Möglichkeit, Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft  Arbeit, Teilhabe und ein Einkommen zu verschaffen. Zudem zeigt sich der Erfolg von Integration vor allem auch durch die Einbindung am Arbeitsmarkt. Ein weiteres wichtiges Thema ist analog zu SDG 5 (Geschlechtergleichheit) die gleichwertige Berücksichtigung von Frauen bei Stellenverteilungen und bei der Entlohnung. Möglichlichkeiten für Unternehmen einen Beitrag zu SDG 10 zu leisten sind also vielsfältig: 

  • diskriminierungsfreie Einstellungsverfahren
  • Frauenquoten einzuführen
  • in die Bildung der Mitarbeitenden zu investieren
  • Die KMU, die auch über globale Beschaffungsprozesse Wirkungen in anderen Ländern erzeugen, können sich dort für faire Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung einsetzen oder Bildungsprogramme unterstützen, die langfristig zu mehr Teilhabe führen
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten 

Die Versiegelung von Flächen und die nachhaltige Gestaltung von Gebäuden wird direkt durch die Baumaßnahmen von Unternehmen beeinflusst. Zudem steht die Standortpolitik von Unternehmen immer auch in Wechselbeziehung zur Entwicklung des Wohnraumes in der Umgebung. Die Strecken für Logistik und Arbeitswege beeinflussen ebenfalls die nachhaltige Entwicklung der Städte.

  • Unternehmen können sich dafür einsetzen, dass ihre Mitarbeitenden mehr ÖPNV oder Fahrräder für ihre Dienstwege nutzen, wodurch die Infrastruktur und die Umwelt der Städte entlastet werden.
  • Durch die Beteiligung an Stadtteilfesten und lokalen sozialen Projekten können Unternehmen zudem einen Beitrag zur Lebensqualität in der Nachbarschaft leisten.
  • Der dringende Handlungsbedarf in Sachen Abfall, Ressourcenverwendung, Mobilität und erschwinglicher Wohnraum bietet nicht zuletzt auch Chancen für wirtschaftliche Innovation und neue Geschäftsfelder.
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen 

Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion bedeuten, so zu konsumieren und zu produzieren, dass die berechtigten Bedürfnisse von derzeitigen und zukünftigen Generationen befriedigt werden können, ohne dabei die Belastungsgrenzen der Erde zu überschreiten und die Menschenrechte zu gefährden. Kreislaufwirtschaft oder der Ansatz von Cradle to Cradle unterstützen SDG12. 

  • Wichtige Bausteine sind ressourceneffiziente Prozesse 
  • Vermehrt auf nachwachsende Rohstoffe setzen und die Recyclebarkeit von Produkten bereits im Produktdesign zu berücksichtigen
  • Papier sparen, Verpackung vermeiden oder auf mehrfach verwendbare Produkte umsteigen
  • Bio und Fairtrade Produkte nutzen
  • Förderung von transparenten Lieferketten
  • Bewusstseinsbildung fü einen nachhaltigeren Konsum bei den eigenen Mitarbeitenden und Kund*innen 
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Das Klima zu schützen stellt wohl eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie zur Anpassung an bereits existierende Folgen des Klimawandels sind für die nachhaltige Entwicklung global wie auch lokal unerlässlich. KMU können sich an den Maßnahmen zum Klimaschutz am unmittelbarsten durch die Reduzierung ihres CO2 -Fußabdrucks beteiligen. Gerade in den Bereichen Produktion, Logistik, Dienstreisen und Gebäudesanierung gibt es hier zahlreiche Hebel für deutliche Verbesserungen. Ein Teil dieser Maßnahmen führt mittel- und langfristig auch zu Kosteneinsparungen und ist somit als gewinnbringende Investition anzusehen.  Direkte Maßnahmen sind bspw.:

  • der Umstieg auf erneuerbare Energien und auf klimafreundliches Reisen, d. h. vor allem mit Verkehrsmitteln des ÖPNV. Diese Maßnahmen verbessern ebenfalls die Luftqualität (SDG 15).
  • Wenn Mitarbeitende darüber hinaus dazu angeregt werden, mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit zu kommen, wird außerdem ein Beitrag zur Gesundheit der Mitarbeitenden (SDG 3) geleistet
  • Es gilt THG-Emissionen zu messen, zu vermeiden und zu reduzieren und schlussendlich zu komensieren.

Die SDGs entlang der Wertschöpfungskette

Nachhaltiges Wirtschaften zielt darauf ab, nicht nur wirtschaftlichen Nutzen zu schaffen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und zur Erhaltung unseres Planeten zu leisten.Statt nur kurzfristige Gewinne anzustreben, konzentriert sich nachhaltigeres Wirtschaften darauf, Ressourcen effizient zu nutzen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und ökologische Auswirkungen zu minimieren. Die Verknüpfung der SDGs entlang der Wertschöpfungskette zeigt, wie Unternehmen vielfältige Möglichkeiten haben, eine nachhaltigere Entwicklung zu implementieren: 

Verantwortungsvolle Beschaffung beinhaltet u.a. die gerechten  bzw. fairen Arbeitsbedingungen innerhalb der Zulieferbetriebe (SDG 8). Zudem können Unternehmen direkt Lieferant*innen wählen, die umweltfreundliche Produktionsmethoden und innovative Technologien bei der Rohstoffgewinnung nutzen (SDG 7, SDg 9). Generell sollte auch möglichst regionale und somit kurze Lieferwege geachtet werden, dies reduziert den Austoß von Treibhausgasemissionen (SDG 13).

Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und die Reduzierung von Emissionen in Produktionsprozessen leisten Unternehmen einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels (SDG 13). Zudem kann durch effizientere Produktionsprozesse und Entwicklung umweltfreundlicher Produkte zu SDG 13 beigetragen werden. 

Ein fairer Vertrieb sowie Marketing, das Menschenrechte respektiert, fördert soziale Gerechtigkeit (SDG 10). Dazu zählt bspw. der Gebrauch einer neutralen Sprache und Barrierefreiheit.

Ein Unternehmen, das Wert auf Wiederverwendung, Reparierbarkeit und Abfallvermeidung legt, trägt zu nachhaltigen Kosum- und Produktionsmustern (SDG 12) sowe Schutz unter Wasser (SDG 14) und an Land (SDG 15) bei.